Schwester Elfride ist ein Phänomen
- trotz 14 Brüchen ungebrochen
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Bei unserem Besuch (Franz Malzer, Klaus Puchner, Wolfgang Mayr und ich) im November 2001 bei Sr. Elfride in Kolumbien war gerade der Einschreibtermin für das nächste Schuljahr, das im Februar beginnt. Wir mußten erleben, wie die Eltern der abgewiesenen Kinder stundenlang vor verschlossenen Toren ausharrten, um vielleicht doch noch etwas zu erreichen. 390 Kinder dürften aufgenommen werden, 410 wurden letztlich aufgenommen, 300 Kinder wurden abgewiesen. Ein Teil davon wird in sogenannten "Privatschulen" unterkommen, die ein reines Selbsthilfeprogramm darstellen. Die Betroffenen suchen sich arbeitslose Lehrer(innen) und eine provisorische Unterkunft und bezahlen, was sie halt bezahlen können. Sr. Elfride fuhr mit uns nach "Porvenir" (Zukunft) einen Teil der Siedlung in Nelson Mandela, in dem sie nicht arbeitet, aber den Bürgermeister kannte. Bei der Schule "El Progreso" (Fortschritt) angekommen, erzählten uns sofort die Lehrerinnen von ihren Sorgen. Ihre Schule ist zurzeit in einem Haus eingemietet, das einer Sekte gehört. Der Mietvertrag wird aber nicht mehr verlängert und sie müssen raus. Sie haben zwar ein kleines Grundstück für eine Schule, aber kein Geld für den Bau. Sie dürfen die Kinder nicht im Freien unterrichten, dann verlieren sie die staatliche Anerkennung als Schule und damit jede Unterstützung, d.h. auch die Bezahlung. Damit die Schule weitergeführt werden kann ist schnell ein Schulbau nötig. Beim Mittagessen im Schulzentrum berieten wir mit Sr. Elfride und Architekt Triana die Situation. Herr Triana erstellte in der Nacht einen Entwurf und einen Kostenvoranschlag. Nach unserer Rückkehr reichten wir einen Antrag beim Land Oberösterreich ein. Kurz vor Ostern kam die erfreuliche Zusage: Das Land Oberösterreich unterstützt den Schulbau mit 10.000,- €. Im Namen von Sr. Elfride sagen wir "Vergelt’s Gott!" Mit der Finanzierung ist Wesentliches getan, aber mit der Überweisung der Mittel steht noch keine Schule. In einer Gegend, in der einmal der Strom ausfällt, ein anderes Mal, das Wasser, dann wochenlang die Straßen nicht passierbar sind, ist das etwas mühevoll. Es geht auch darum, möglichst viele Bewohner des Viertels in den Bau einzubeziehen. Carlos Triana und Sr. Elfride werden den Bau dieser Schule organisieren. Als Fachausschuss sind wir dem Land OÖ für die widmungsgemäße Umsetzung der Mittel verantwortlich und auch für die Fertigstellung, wenn das Geld nicht reicht.
>> Georg König |